Probleme, Schwierigkeiten – und vor allem Chancen

Kunstmeile-Trostberg-Schülerprojekt-GrundschuleMit Feuereifer sitzen die 18 Kinder der Klasse 4b am Boden ihres Klassenzimmers, darunter auch Lehrerin Bernadette Rost. Mit Farbe und Kleister sind sie alle am Werk um ihr Projekt für die Kunstmeile fertigzustellen.

Kunstprojekt der Heinrich-Braun-Grundschule für die Kunstmeile Trostberg

Text und Fotos von Christine Limmer

Die Veranstalter der Kunstmeile haben die Schülerarbeiten unter das Motto „Migration – und Wir?“ gestellt – ein Thema, das nicht nur in diesem Jahr aufgrund der aktuellen Flüchtlingssituation an Brisanz gewinnt. Um zum Thema hinzuführen, hat Bernadette Rost mit ihrer Klasse „geforscht“, wie viele der Kinder in der Klasse ihre Wurzeln nicht in Deutschland haben. Das Ergebnis hat auch die Kinder überrascht. Dreiviertel der Klasse haben Großeltern und Eltern, die nicht in Deutschland geboren wurden. Auf Basis dieses Ergebnisses wurde weitergearbeitet und die Bedeutung von Migration recherchiert.

Die eigentliche Bedeutung von Migration lautet dem Lexikon zufolge einfach nur „Umzug“. Und doch steckt so viel mehr dahinter, wenn man heute von Migration spricht. Welche Probleme ergeben sich aus diesem dauerhaften Wohnortwechsel, welche Schwierigkeiten und Chancen haben die Personen, die ihr angestammtes Zuhause verlassen? Die Ideensammlung ist seit den Osterferien immer größer geworden. Zusammenfassen und in Form bringen ist nun die Devise. Dafür werden drei Holzpaneele verwendet, auf denen die Themen „Problem, Schwierigkeit und Chance“ näher beleuchtet werden. Diese drei Holzbretter mit der Überschrift MIG-RAT-ION werden zum Schluss mit einer großen Schleife zusammengebunden, um die Symbiose der Themenkomplexe zu verdeutlichen, sagt Bernadette Rost.

In Kuhflecken-, Block- und Streifenoptik werden die Paneele gestaltet. Besonders problematisch fanden die Kinder Sprache, Religion, verschiedene Hautfarben, Arbeit und Geld, Unterkunft, Schrift und die Tatsache, erst einmal keine Freunde mehr zu haben. Sie verdeutlichen das optisch mit Collagen, Bildern und Zeichnungen. Arthur hat dafür eigens einen Comic gemalt, während Celine, Julia, Laura, Abdul und all die anderen eifrig mit Malstiften, Kleber und Farbe am Werk sind.  Für die Kinder sind es wiederum auch Freundschaften, Sprache, Kultur und Religion, die neue Chancen bieten können. Darüber sind sich ebenfalls alle einig. Als besondere Schwierigkeit sehen die Kinder die Belastung der Migranten durch Krieg, Verfolgung und Angst. Dabei stellen sich die Schüler vor allem die Frage nach dem Warum. Eine Frage, die nur schwer beantwortet werden kann.

Die Arbeit der Grundschule, sowie alle anderen Schülerarbeiten können während der Kunstmeile, die von Donnerstag, 11. Juni bis Sonntag, 28. Juni im Eingangsbereich der Mittelschule,  wochentags von 15 bis 18 Uhr, am Wochenende von täglich 10 bis 18 Uhr besichtigt werden. Die Schülerarbeiten werden am Mittwoch, 17. Juni, um 18 Uhr prämiert.

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