Werner Pink, Raphael Riml, Peter Aicher und Jonas Stadlberger.

Neun Kunstprojekte der Mittelschule

Mit insgesamt neun Projekten beteiligen sich Schüler und Lehrer der Heinrich-Braun-Mittelschule Trostberg: Installationen, Bilder, Leinwände, Sandmandalas und Skulpturen haben die Kinder vieler Klassen mit ihren Lehrern zum Thema „Integration“ angefertigt.
Das Team der Kunstmeile hat sich das Thema bewusst gewählt, erzählt Monika Wiedl vom Kulturamt. Integration betreffe bei weitem nicht nur Flüchtlinge und Asylbewerber, obwohl dies das vorherrschende Thema in Trostberg sei. Integration kann auf vielfältige Weise umgesetzt werden, wie etwa in der Tierwelt.

Am Beispiel der Biene ist das auch bestens gelungen. Am Ende des vergangenen Schuljahres widmete sich Lehrerin Claudia Langmaier dem Thema anlässlich des „Jahres der Biene“. Die Ganztagsklasse der 6. Jahresstufe hat dazu eine eigene Ausstellung erstellt, die bis heute im Erdgeschoss der Mittelschule präsentiert wird. Es wurde das Bienenvolk, der Körperbau, die Leistung und Arbeit sowie der Wert der Biene für den Menschen betrachtet. Um Nachhaltigkeit bemühten sich die Schüler, indem sie eine Blühwiese vor der Mittelschule anlegten. In genau diese Wiese wird nun eine Stahlskulptur in Form einer Bienenwabe mit Bienen gestellt, so Lehrerin Martina Rothe. Wie dies aussehen könnte, dafür haben die Schüler eine Skizze erstellt, nach deren Vorgaben Künstler Werner Pink den Anfang machte. Raphael Riml (9dM), Peter Aicher und Jonas Stadlberger (beide 9bG) haben Pink bei den Arbeiten tatkräftig unterstützt. Aus Corten-Stahlresten fertigte Pink in jeweils zehn Arbeitsstunden sieben Bienen an. Die weitaus größere Arbeit war es jedoch, die Formteile für die Waben auszuschneiden und zusammenzuschweißen. Jetzt ist das gewichtige Kunststück fertig und wird demnächst auf der Wiese seinen Platz finden.

Was Integration weiter bedeutet, zeigen die Schüler im Foyer der Mittelschule ab der Eröffnung der Kunstmeile am 19. Mai. Origami-Kraniche werden als Glückssymbole aus einem Koffer entfliegen und symbolisieren so den Aufbruch. Porträts verschiedener Personen wurden als Pop-Art-Kunst verfremdet. Mit Buchstabensalat, so genannter suchsel-artiger Schrift wurden Bilder zum Thema Flucht und Integration gestaltet. Beim Respektband, den Gebetsfahnen an der Decke des Foyers, findet man Wünsche und Gedanken zu einem respektvollen Miteinander. Während der Ausstellungstage können die Besucher das Band mit einer eigenen Fahne verlängern. In einer Projektarbeit zum Thema „Ich-Zeit; Du-Zeit; Wir-Zeit“ wurden Sanduhren erstellt, die in einer Installation präsentiert werden. Mandalas sind verbindende Einheiten in vielen Kulturen und Religionen. Sandmandalas auf Papier geklebt oder hinter Schaukästen sind unveränderbar. Ein veränderbares Sandmandala wird den Besuchern jedoch auch geboten. Hier darf ausdrücklich angefasst und eingegriffen werden. Eine Fotostrecke über die tägliche Veränderung wird angefertigt und im Verlauf der Ausstellung gezeigt. Auf Leinwänden wurden menschliche Schatten in Acryl abstrahiert. Getöpferte Fische werden dann als ergänzendes Kunstprojekt durch die Ausstellung schwimmen.

Nicht nur die Mittelschule, sondern auch die Grundschule Trostberg, die Realschule und das Hertzhaimer-Gymnasium zeigen Schülerarbeiten. Im Rahmen der EUREGIO-Kooperation sind auch die Neue Mittelschule St. Pantaleon und Ostermieting, sowie das Kinderprojekt des Malateliers Neßling aus St. Pantaleon mit von der Partie.

Die Schülerarbeiten werden am Mittwoch, 24. Mai, um 17 Uhr im Foyer der Mittelschule prämiert. Geöffnet ist die Mittelschule jeweils von Montag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr, an den Wochenenden und Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Text und Fotos: Tine Limmer