Fünf sehenswerte Beiträge des HGT

Kunstmeile-Trostberg-Schülerprojekt-Hertzhaimer1Katharina, Katja, Tamara und Elisa fädeln die Tonperlen auf einen Strick und formen so eine Perlenkette.

Klassen 8b und 10b interpretieren das Thema „Migration – und wir?“

Text und Fotos von Christine Limmer

Mit fünf sehenswerten Projekten startet das Hertzhaimer Gymnasium in die Kunstmeile. Die beiden Kunstlehrerinnen Ivonne Bäumchen und Jana Mehler haben sich mit den Klassen 8b und 10b mit dem  Thema „Migration – und wir?“ auseinandergesetzt und ihre Arbeit noch vor den Pfingstferien fertiggestellt. 

Die 22 Schüler der 8b mit Ivonne Bäumchen haben Tonkugeln gestaltet, die auf einer Schnur aufgereiht, eine überdimensionierte Perlenkette ergeben. Obwohl alle Perlen gleich groß sind, unterscheiden sie sich in Muster und Farbgebung wesentlich voneinander. Muster, dunkle und helle Farben sollen dabei die Vielfalt der Menschen kennzeichnen. Mit diesen Unikaten ziehen die Schüler den Vergleich zu den Menschen, die ebensolche Einzelstücke besonderer Art darstellen. Damit gibt es für die Schüler keine Außenseiter, sondern nur Gemeinsamkeiten und Ergänzungen. Ein Miteinander und kein Gegeneinander, Eingliederung statt Ausgrenzung – das ist der erklärte Wunsch der Jugendlichen, den sie durch die Kette symbolisch darstellen. Einzigartigkeit – dargestellt durch die Perlen – gibt den Menschen die Chance, verschiedene Charaktere und Eigenheiten kennenzulernen. Bereichert durch diesen Input könne man immer weiterlernen und damit im Leben weiterkommen, geben sich die Schüler überzeugt. Die Perlenkette auf einen Naturstrick aufgefädelt, soll dann bei der Ausstellung in einem Bett aus Erde – der Mutter Erde – liegen und so die Symbolkraft noch verstärken.

Um die Perlenkugeln herzustellen haben die Kinder zuerst Gipsformen aus Margarinebechern hergestellt. Aus Ton wurden zwei Halbkugeln geformt und zu einem Ganzen zusammengefügt. Nach dem Brennvorgang durften sie auf 1.000 Grad herunterkühlen. Drei verschiedene Methoden wandte Ivonne Bäumchen an, um eine vielfältige Farbgebung zu erhalten. Zum einen wurde ein Teil der Kugeln in Sägespäne gewälzt, die angesichts der hohen Temperatur sogleich verbrannten und durch den entstehenden Kohlenstoff die Kugeln dunkel färbten. Die ocker bis bräunliche Farbe, teils auch mit Metalleffekt, wurde durch in Wasser gelöstes Eisenoxid erreicht. Ein individuelles Muster erhielten die weißen Kugeln, denen noch im heißen Zustand Pferdehaare und Federn aufgelegt wurde. Durch das rückstandsfreie Verbrennen konnten sich die natürlichen Materialien rückstandsfrei einbrennen.

Die Schüler der Klasse 10b mit Jana Mehler haben an drei unterschiedlichen Auslegungen des Themas gearbeitet. Zum einen haben sie auf einer Holzplatte das „Du“ in die Mitte gestellt und mittels Schnüre mit allen Erdteilen vernetzt. Die zweite Arbeit ist eine typografische Umsetzung des Themas. Umgeben ist der dargestellte Umriss eines Menschen mit Buchstaben, die in negativer Weise mit Worten wie Feindschaft, Mord, Gewalt, Ego oder Gier auf ihn einwirken.  Das Innere farblich abgrenzt ergibt die positive Bedeutung mit den Schlagworten Sozial, Akzeptanz, Kultur und Liebe. Ganz plastisch geht es mit einer Skulptur zu. Hier formten die Schüler einen Gipskopf und beklebten ihn mit den Landesfahnen der Welt, sozusagen die vielfältige Welt im Kopf. In der letzten Arbeit stammt aus dem umfangreichen Programm der Fotomöglichkeiten. Die Hautfarbe eines Menschen wurde mit verschiedenen Farben ersetzt. Ein weißes T-Shirt mit dem Aufdruck „gleich“ regt zum Nachdenken an.

Während der Kunstmeile von Donnerstag, 11. Juni, bis Sonntag, 28. Juni, sind die Schülerwerke im Foyer der Mittelschule zu sehen.  Geöffnet ist von 15 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr.

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